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Polizeiruf 110: Schweineleben (NDR)

Sonnabend, 17.Januar 2009

Der Geophysiker Taschowski wird erfroren in Badehose im Wald gefunden. Auf dem Gebiet einer LPG soll eine Schweinemastanlage gebaut werden und es regt sich Protest, der von Taschowski durch Gutachten unterstützt wurde.

In der FAZ-Vorabkritik echauffiert sich Jochen Hieber über die Ostalgie im gesamten Polizeiruf (den es doch aber schon lange auch aus dem Westen gibt) und bringt unpassenderweise auch noch Peter Sodann, den ehemaligen Tatort-Kommissar und jetzigen Präsidentenkandidaten der PDS unter. Man merkt, daß Hieber ein Problem mit dem Osten hat, war doch der Schweriner Polizeiruf zwar immer ostspezifisch, bisher jedoch kaum nostalgisch. Auf der Medienseite ist die FAZ leider immer noch Spalterblatt. Bei solchen Texten fängt man ja wirklich an, Uwe Steimles Verschwörungstheorie zu glauben, daß der Schweriner Polizeiruf wegen seiner politischen Einstellung beendet wird.

Aber obwohl Schwerin für herausragende Filme bekannt war, trifft der Langeweile- und Klischeevorwurf auf „Schweineleben“ tatsächlich zu. Die Handlung schleppt, die Dialoge sind nur noch ein Kleinstadtkabarett-Abklatsch der früheren Folgen, der Film wird mit Botschaften an den Zuschauer überfrachtet und man ist froh, als es am Ende vorbei ist.

Erwähnung finden soll die Musik von Kai-Uwe Kohlschmidt.

[Erstsendung 11. Januar 2009]

Jetzt: Jakob von Gunten

Sonntag, 12.Oktober 2008

Wenn man krank ist, kommen die besten Sachen im Radio: jetzt gleich (18.30 Uhr) eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe in einem Hörspiel mit Kompositionen von einem der einst genialsten Musiker, die ich kenne:

Robert Walsers Jakob von Gunten in einer Bearbeitung von Kai Grehn mit Musik von Kai-Uwe Kohlschmidt. Deutschlandradio Kultur.

Polizeiruf 110: Jenseits (BR)

Sonntag, 11.November 2007

Ein totes Kind wird gefunden, überfahren wohl. Natürlich war es kein Verkehrsunfall — am Ende entfaltet sich eine Familientragödie. Ulrike Krumbiegel als Hauptdarstellerin spielt grandios die verzweifelte Mutter, der die Welt die kalte Schulter zeigt. Und so sind die eigentlichen Themen dieses Films Trauer und Empathie: Wie eine Mutter mit dem Verlust des Kindes klarkommen muß. Wie alle anderen in ihren Prozessen gefangen sind und diese auch im Ausnahmefall nicht verlassen können. Wie Tauber Grenzen überschreitet, Einfühlung zeigt, aber weiterhin allen klar zeigt, wo seine eigenen Grenzen sind (Überhaupt ist das Ausloten von Grenzen, Nähe und Distanz das Thema, das die Tauber-Figur in allen Münchner Polizeirufen variiert.). Die Szenen in der Gerichtsmedizin sind zwar hart an der Grenze zur Klamotte, doch hält dieser Film (Regie: Eoin Moore, Buch: Markus Thebe, Boris Golutta) die Waage und rutscht nicht auf Münstersches Komödiantenspiel ab.

Tauber ist nicht ganz so düster wie sonst — die helle Seite seiner schwarzen Seele bekommt mehr Raum, er wirkt fast heiter und gelöst. Dennoch hat er einige sehr starke Auftritte. Auch sonst ist dieser Polizeiruf sehr gut besetzt (Andreas Schmidt vom Balkon, Katharina Schubert, Stefan Merki). Die Story ist nicht besonders komplex, was aber durch gute Dialoge und vor allem die Dramatik wettgemacht wird. Außerdem gute passende Musik von Kai-Uwe Kohlschmidt (Sandow), Wolfgang Glum, Warner Poland.

[Erstsendung: 4. November 2007]

[Update: Und dann war da noch das Arztbook]

Wir tanzen, wir tanzen

Sonnabend, 14.Juli 2007

Flüstern und Schreien ist eine Dokumentation von 1987 über verschiedene DDR-Bands. Dieter Schumann hat 1994 eine Fortsetzung gedreht, die leider nur ein einziges Mal im Fernsehen lief und nicht mehr erhältlich ist. Der Film ist ein wunderbares Abbild der Stimmung der frühen Neunziger in Berlin. Viel mehr will ich zum Inhalt nicht sagen, denn die Fernsehaufnahme ist inzwischen im Internet aufgetaucht. Zu sehen sind Feeling B bei ihrem letzten Konzert (Steinbrücken im Schlamm), Aljoscha, der die Leute zuquatscht, Paul, der noch etwas erreichen will, Santa Clan, das Wydoks, die Anfänge von Rammstein und natürlich Sandow (in Berlin, in Petersburg und in den Bunkern der Normandie) — Chris Hinze und Kai-Uwe Kohlschmidt.

Das kriegen wir auch noch hin, wir haben ja schon einen Staat kleingekriegt.

Das sagte die Bibliothekarin in der Senefelderstraße, als sie mich mal wieder zu einer der Demos gegen die Schließung des dortigen Postamtes einlud. (Besonders nett: als die Omis aus der Herbstlaube in der Dunckerstraße mit Stühlen und einem Cellisten das Postamt besetzten und Volkslieder sangen — ick sach nur 10 Strophen gelber Wagen — und die damals noch nicht zimperliche Berliner Polizei sich weigerte, den Räumungsbeschluß auszuführen).

Es ergibt keinen Unterschied, ob man von Schaben oder Milben regiert wird.

Egal ob Hausbesetzer oder Nostalgiker, Künstler, Spinner oder Spießer — der Systemvergleich, den Kohlschmidt (nein, nicht der im Auto, das ist Aljoscha. Der mit der Sonnenbrille auf der Stirn) in Teil 6 zwar völlig zugekokst, aber durchaus logisch erklärt, war Anfang der Neunziger noch in allen Köpfen präsent — auch wenn er bei jedem ganz unterschiedlich ausfiel. Inzwischen ist diese Geschichte nur noch Teil der privaten Biographie — das wir ist uns längst verlorengegangen.

Ich habe das Gefühl, der Film könnte auch wieder aus dem Internet verschwinden. Hier gibt es eine relativ simple Möglichkeit, Youtube-Filme herunterzuladen.

Heute im Radio

Dienstag, 26.Juni 2007

Die Geschichte von Franz Biberkopf von Kai Grehn.

Mit Otto Mellies, Dieter Mann, Rolf Zacher u.a.

Musik: Kai-Uwe Kohlschmidt und Tarwater.

20.04 Uhr RBB Kulturradio, in Berlin auf UKW 92,4 MHz, auch über DVB-T zu empfangen.

~

Und leider gleichzeitig:

Nanga Parbat von Kai-Uwe Kohlschmidt

20.10 Uhr Deutschlandfunk

Bindet Euch von den Masten los!

Montag, 4.Juni 2007

Sandow sind zurück: Neues Album „Kiong – Gefährten der Liebe“ bald.

»Konzerte

Das Interview mit Kai-Uwe Kohlschmidt gab es schon, aber da es wirklich gut ist, hier nochmal.

Links von Sonntag, 18.März 2007

Montag, 19.März 2007

Gesammelte Links von Sonntag, 18.März 2007:

  • Interview mit Kai-Uwe Kohlschmidt (Sandow)

    Seehr lang, aber auch sehr gut. KUK ueber Drogen, Musik, die Achtziger, die Neunziger, die Einstuerzenden Neubauten, Teterjan, Hilsberg, Poschardt, Aljoscha, Naidoound ueberhaupt.

Spiel mir den 13. Ton, Arnold!

Montag, 10.Oktober 2005

KUK:

Im Jahre 2005 habe ich SANDOW mit Chris Hinze, Tilman Fürstenau und Lars Neugebauer wiedergegründet.

Zieht Euch warm an, das wird ein langer, dunkler, großartiger Winter.